26.01.2021

Projekt „Helfende Hände“

Schönstätter Marienschwestern
Südafrika

Da sowohl unser Exerzitien- und Schulungsheim als auch das Studentinnen-Wohnheim in Constantia wegen der Covid-19-Beschränkungen nicht mehr als solche funktionieren konnten und wir nun ein leeres Gebäude und Mitarbeiter ohne Arbeit hatten, kamen wir auf die Idee, ein Projekt zur Armutsbekämpfung zu starten. Dies war der Moment, in dem unser

Hilfsprojekt „Helfende Hände“

geboren wurde. Wir konzentrierten uns hauptsächlich darauf, hungrigen Menschen Essen zu bringen, weil dies im Augenblick am notwendigsten war.

So breit wie möglich warben wir über die sozialen Medien und in unserer Schönstatt-Bewegung um Lebensmittel und kamen so auch mit anderen Hilfsprojekten in Verbindung. Das Schulungsheim wurde zum Depot, in dem die Leute die Spenden abgaben. Unsere Mitarbeiter sortierten die Spenden, packten die Pakete und verteilten sie dann an Bedürftige und andere Wohltätigkeitsorganisationen.

Während der letzten fünf Monate des Jahres 2020 konnten wir 30 Familien in Not in einem Vorort auf den Cape Flats, genannt Retreat, mit wöchentlichen Lebensmittelpaketen versorgen. Es war herzerwärmend, die Überraschung und strahlende Freude auf den Gesichtern der Menschen zu sehen, als wir das erste Mal an die Türen klopften und die Lebensmittelpakete übergaben. Leider, aber verständlicherweise, schlich sich allmählich die Ermüdung der Spender ein, so dass wir uns zu Beginn dieses Jahres auf ein monatliches Lebensmittelpaket beschränken müssen.

Mit Hilfe von Spenden können wir auch weitere Hilfsprojekte unterstützen:

Sandras Suppenküche

Sandra ist eine unternehmungslustige Mutter, die in einer Baracke in Khayelitsha lebt. Diese riesige Barackenstadt ist auf dem Meeressand der Küste auf der Südseite Kapstadts gebaut.

Weil die Schulen geschlossen wurden, hungerten die Kinder, denn viele von ihnen sind auf das Frühstück und Mittagessen in der Schule angewiesen. Sandra, selbst Lehrerin, entschied sich, etwas zu tun. Sie startete eine Suppenküche – mit ihrem kleinen Gehalt und jeder Hilfe, die sie bekommen konnte. Die Suppe kochte sie auf ihrem kleinen Herd mit zwei Platten in ihrer eigenen Hütte. So stellte sie den Kindern in ihrer Gemeinde Tausende von warmen und nahrhaften hausgemachten Mahlzeiten zur Verfügung. Zweimal in der Woche halfen wir ihr dabei. Wir holten gespendete Suppe und Brot von den Brauereien in Woodstock und fügten oft alles hinzu, was wir durch Spenden gesammelt hatten. Wir brachten dann alles zu ihr und halfen ihr bei der Verteilung. Wir konnten auch alle Kinder mit Masken und Desinfektionsmittel versorgen. Für ihren Dienst wurde Sandra mit dem „Lockdown Heroes Times Live-Preis“ ausgezeichnet.

Pflegezentrum „Ikhaya Labantu“

In Langa, einem weiteren armen Gebiet der Cape Flats, diesmal auf der anderen Seite von Kapstadt, entstand das „Ikhaya Labantu (Heimat der Menschen) Pflegezentrum“. Es befindet sich in einer umgebauten Kaserne und wurde von der dynamischen Frau Nkanyuza begonnen. Sie ist die Leiterin und das Herz des Hauses. Mit minimalen Spenden und derzeit ohne Hilfe von Seiten der Regierung schafft sie es, im voll belegten Haus 30 ältere Patienten zu pflegen. Ihre Botschaft an uns war: „Wir mögen arm sein, aber wir haben Wasser, und der Ort wird makellos sauber gehalten“. Diese Tatsache können wir bezeugen!

Durch „Helfende Hände“, konnten wir eine LKW-Ladung mit Betten und verschiedenen anderen Geräten organisieren, die in der Altenpflege verwendet werden. Die Gesichter der Mitarbeiter des Pflegezentrums strahlten vor Freude, als alles abgeladen und an Ort und Stelle gebracht war. Wir erhielten sofort eine herzliche Dankesbotschaft und die Bestätigung, dass jeder erhaltene Artikel gut genutzt wird.

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