23.09.2025

Bildung pur für Geist und Herz

Schwester M. Faustina Niestroj
Deutschland

Das Familienseminar (dritter Kurs)

– ein ganzheitliches Schulungsprojekt 

im Geist Pater Kentenichs

Über ein Jahr lang waren wir als Gruppe von 20 Schwestern (17 Teilnehmerinnen und drei Begleiterinnen) gemeinsam unterwegs und haben uns über verschiedene Aspekte unseres geistlichen Weges ausgetauscht. Alle zwei Monate sahen wir uns bei einem Treffen – allerdings am Bildschirm, denn die Einzelnen waren weit verstreut an verschiedenen Orten. Unsere gemeinsame „Online-Reise“ fand ihren Höhepunkt bei einem Wochenendtreffen im Mutterhaus in Schönstatt. Einige Schwestern, die nicht anwesend sein konnten, hatten die Möglichkeit, sich online zuzuschalten.

Wir haben die Technik von heute genutzt und uns in der großen, sowie in kleinen Gruppen in regelmäßigen Webinaren getroffen. Diese Treffen wurden zu kostbaren Zeitfenstern im Alltag. Zweieinhalb Stunden gönnten wir uns bei einem solchen Treffen und es fiel uns jedes Mal schwer, dabei ein Ende zu finden, denn die Themen und die Diskussionen waren sehr spannend. Es gibt sonst kaum die Gelegenheit, sich in einer solchen Zusammensetzung auszutauschen – aus verschiedenen Orten, Aufgabengebieten und Provinzen, und doch in einer ähnlichen Altersspanne. So bildeten wir schon bald eine Gemeinschaft mit dem einen Ziel: uns gegenseitig durch Gespräch und intensives Studium zu stärken und auf dem Weg unserer Berufung tiefer und weiter voranzukommen.

Lernen. Leben. Lieben. Leiden. Leiten. – Unser Weg ins Apostolat

Uns schulen im Wissen, Leben, im Wirken nach außen, im Beten und Meditieren – das waren wertvolle Elemente, die wir intensiv praktiziert haben. Einige Echos der Einzelnen geben schöne Zeugnisse von diesen Erfahrungen:

  • „Es war so faszinierend für mich, die geistlichen Texte unseres Gründers Pater Kentenich zu einem ganz konkreten Thema aus unterschiedlichen Kontexten zu lesen. Vor allem war es ganz neu, diese Texte ebenso mit Ausschnitten der Hl. Schrift und mit anderen Texten nebeneinander zu lesen.“
  • „Wir durften in unseren regelmäßigen Treffen ‚Am Montagabend‘ einen Austausch erfahren, der sehr bereichernd war. Jede Schwester stellt andere Fragen, denkt von ihrer je eigenen Perspektive und Situation. Dieses miteinander zu teilen war unglaublich schön.“
  • „Die inhaltlichen Module haben sich so wunderbar ergänzt und haben aufeinander aufgebaut, dass es jedes Mal eine Freude war, nach zwei Monaten das neue Paket an Inhalten und Aufgaben zu bekommen. Dieser Input wird uns nach dem Projektabschluss sehr fehlen!“

Die schönste halbe Stunde am Tag …

„Für mich war in dieser Zeit des Familienseminars die schönste halbe Stunde am Tag, wenn ich in meiner geistlichen Übung in der Textzusammenstellung des jeweiligen Schwerpunktes lesen konnte. Ich habe mich immer nach zwei Monaten auf den neuen Schwerpunkt mit Texten, Audios und Videos gefreut. Da ging es mir wohl so ähnlich wie den Teenagern, wenn ein neuer Band von Harry Potter herauskommt.“

„Es tut so gut, die Pädagogik Pater Kentenichs tiefer zu entdecken mit ihrer Bedeutung für heute und für morgen.“

„Mir hat die große Freiheit gut getan, aber ebenso der ‚sanfte Druck‘, weil die Termine fest und bindend waren, weil wir immer eine Aufgabe erledigen mussten und zum Abschluss sogar eine Abschlussarbeit liefern sollten. Das Schöne jedoch war, dass das Thema, die Art und Weise der Aufbereitung absolut frei waren. Es war eine ideale Verbindung zwischen Freiheit und Verbindlichkeit.“

„Die Wertschätzung, die wir erleben durften, bleibt mir lange in Erinnerung. Das war immer so positiv. Jede Schwester ist mit ihrem originellen Sein ein Geschenk.“

Wir wünschen es vielen Mitschwestern, diese besondere Schule mitzumachen. Es war eine Fortbildung im Blick auf Wissenseroberung, Herzenserweiterung, Apostolatsbegeisterung und Alltagstauglichkeit. Auf allen diesen Gebieten durften wir uns schulen, erproben und trainieren. Das hat wirklich viel Freude und Motivation freigesetzt!

Wir sind alle mit demselben Ziel unterwegs: Wir wollen im Alltag und für die Umgebung ein Abbild der Gottesmutter werden für unsere heutige Welt. Geschmack an echtem Menschsein nach dem Vorbild Marias vermitteln – das ist unser Ziel!

Es wird auf unterschiedliche Weise verwirklicht – ganz urpersönlich. Jede Marienschwester übersetzt es auf ihre originelle Weise.

Wir sind sehr dankbar, dass unsere Gemeinschaft einen solchen Raum ermöglicht, wo wir miteinander über unsere Aufgaben, Prinzipien, Ideale nachdenken und miteinander erproben können. Dies ist eine wertvolle Inspiration für unseren Alltag.

Ein großes Dankeschön an alle, die verantwortlich dieses wunderbare Projekt initiiert und durchgeführt haben! Unsere Gemeinschaft ist ein

Geschenk Gottes an unsere Welt von heute!