100. Montagsgebet
in der Krönungskirche auf der Liebfrauenhöhe
Es herrscht schon eine besondere Atmosphäre
in der Unterkirche der Krönungskirche am Abend des ersten Montags im September. Rund 50 Mitbeter und Mitbeterinnen sind zum Politischen Montagsgebet ins Schönstattzentrum auf der Liebfrauenhöhe am 1. September gekommen. Neben vielen bekannten Gesichtern sieht man auch erstmalig Anwesende. So hat auch ein Ehepaar aus dem Allgäu, das gerade zu Gast im Tagungshaus weilt, den Hinweis der Schwester an der Rezeption auf dieses besondere Gebet aufgenommen und ist gekommen.
Auf dem Altar steht heute Abend nicht nur die von der inzwischen verstorbenen Sr. M. Ute Breidbach gestaltete „Europakerze“, sondern auch eine Kerze mit der Zahl 100, denn heute erleben wir das Montagsgebet!
Als Impulsgeberin ist Dorothee Maisch, Trägerin des Helene Weber Preises und CDU-Politikerin, Stadträtin und Unternehmerin eingeladen. Sie spricht zum Thema: Frauen macht Politik! Anhand der fünf Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten motiviert sie uns, unsere ganz speziellen Charismen als Frauen mutig und selbstbewusst einzubringen, um unsere Gesellschaft heute, und die Zukunft nachhaltig mit zu gestalten.
Die einprägsame Musik und die ansprechenden Liedtexte vom Duo Fountain Street aus Horb mit dem blinden Sänger und Keyboard-Spieler Felix Grützmacher und der Sängerin Marion Schaller beeindrucken. Gemeinsam gesungene Lieder, aktuelle Fürbitten, das Friedensgebet und das Vaterunser mit dem Friedensgruß gehören auch dieses Mal als feste Gottesdienst-Elemente dazu.
Als Tradition hat sich entwickelt, dass – wie zunächst Pater Lothar Penners, dann Sr. M. Monika März – jetzt Sr. M. Ilga am Ende die Bitte um den Segen Gottes formuliert und das Thema des Abends aufgreift. Es ist eine Freude, Christus, der den Frauen seiner Zeit, allen voran seiner Mutter Maria, eine hohe Wertschätzung entgegengebracht hat und sie mit eingebunden hat in das Werden und Wachsen der ersten christlichen Gemeinden, um seinen Segen für alle Anwesenden zu bitten.
Beim anschließenden Ausklang in der Caféteria kommen zahlreiche Sichtweisen ins Gespräch, in denen auch unsere schönstättische Weltanschauung ihren Platz hat.
Wie es begann
Am Pfingstmontag, 05. Juni 2017 haben ein evangelisches und ein katholisches Ehepaar sowie zwei junge Männer aus Eutingen zusammen mit Pater Dr. Lothar Penners und Sr. M. Monika März mit den Politischen Montagsgebeten auf der Liebfrauenhöhe begonnen. Das Initiativ-Team berichtet: „Als Vorbild dienten die Politischen Montagsgebete in Leipzig und vielen anderen ostdeutschen Städten, die die friedliche Wiedervereinigung entscheidend mit beeinflusst und forciert hatten. 2017 war Bundestagswahl und wir wollten ein Zeichen setzen für Demokratie, Vielfältigkeit unserer Gesellschaft, Toleranz, Unantastbarkeit der Menschenwürde und ehrliche Dialogbereitschaft.
Niemals hätten wir damals gedacht, dass wir die politischen Gebete seit nunmehr acht Jahren organisieren und planen und somit am 06. Oktober unser 101. Montagsgebet ausrichten werden.“