10.03.2024

Osterweg:
Ostern ER-lebt!

Sr. M. Florence Harder
Quarten, Schweiz

ein Projekt mit Zukunftspotential

Ostern erlebt – das haben wir Marienschwestern im letzten Jahr auf besondere Weise.

Und mit uns viele andere: Jung und Alt, solche, denen Ostern viel bedeutet, andere, die den Inhalt dieses Festtages neu oder wiederentdeckt haben. Viele sind auch ganz zufällig auf unseren Osterweg gestoßen. Nun laufen die Vorbereitungen für den Osterweg in diesem Jahr 2024 – ein Projekt mit Zukunftspotential.

„So schön, dass die Schwestern das gemacht haben!“

Diese und ähnliche Aussagen haben wir Schwestern im April 2023 oft gehört. Die Entscheidung, als Gemeinschaft einen Osterweg zu gestalten, wurde bereits drei Monate vorher getroffen, inspiriert von unseren Mitschwestern in Schönstatt. Aus alten Schranktüren haben wir Osterhasen ausgesägt, dazu sind über 60 Ostereier aus Holz geschliffen, angemalt, verziert und lackiert worden. Dass bei dieser für uns nicht ganz alltäglichen Arbeit auch versteckte Talente zum Vorschein kamen, war eine besondere Freude. Tief eingeprägt haben sich uns und vielen Osterweg-Besuchern die Aquarellzeichnungen von Schwester M. Gloria Lopez. Ihre ersten Zeichnungen sind fast zufällig entstanden – und man glaubt es kaum: im Zug von Koblenz nach Zürich! Die Kinder, die mit ihr im Abteil saßen, waren ganz begeistert von dieser Schwester, die mit dem Wasserfarbkasten dasitzt und wirkliche Kunstwerke entwirft.

Ein Weg von Palmsonntag bis Ostern

Jesu Weg auf Ostern hin war ein Weg durch Dunkelheit und Nacht, durch Leid und Tod. Ein Weg, gezeichnet von scheinbar unvereinbaren Gegensätzen: von Jubel, Ehre und Anerkennung, aber auch von Verleugnung, Hass und Verurteilung. Rund 20 Stationen veranschaulichen die letzten Tage Jesu und ihre Bedeutung für uns heute, beginnend mit dem Palmsonntag, wo die Kinder auf dem selbstgemachten Esel reiten können und auch Palmzweige zum Mitnehmen bereit sind.

Zum Gründonnerstag gibt es gleich mehrere Stationen: Das letzte Abendmahl, die Fußwaschung – wo man sich wirklich gegenseitig die Füße waschen konnte – und die Station zur Todesangst Jesu. Am Karfreitag ist der dreifache Fall Jesu ebenso Thema wie die Hilfe Simeons beim Kreuztragen und das Testament Jesu vom Kreuz herab.

Was uns dabei besonders wichtig ist, ist die Übertragung auf das Heute. Deshalb gibt es bei jeder Station Besinnungsfragen. Da heißt es zum Beispiel bei der Verurteilung Jesu mit Blick auf Pilatus: An welchen Stimmen orientiere ich mich? An meinem Gewissen oder an dem, was der Mainstream sagt?

 Den Glauben erleben

Beeindruckt sagt ein junger Familienvater: „Der Osterweg hilft, den Glauben nicht nur in den Kopf aufzunehmen, sondern mit allen Sinnen. Hier kann man die Tage von Palmsonntag bis Ostern wirklich nacherleben!“ Und seine Frau meint: „Ich werde vielen jungen Familien davon erzählen!“

Besonders beliebt war der Kreativ-Ort beim Jugendzentrum, wo Jung und Alt eingeladen waren, auf mit Papier eingepackten Tischen zu zeichnen, was sie bewegt. Was dabei entstand, gibt auf eindrucksvolle Weise wieder, was die Herzen der Osterweg-Besucher berührt hat.

Viel Leben

Im vergangenen Jahr hat der Osterweg viele Menschen angelockt. Einige sind von weit her gekommen, und ein, zwei Nächte geblieben, um sich wirklich mit dem Weg zu befassen. Andere meinten: „Wir kommen nochmals. Wir wollen uns noch tiefer auf die Botschaft dieses Weges einlassen – und dazu muss man eigentlich allein sein.“

Wieder andere gingen den Weg bewusst als Gruppe und tauschten sich bei jeder Station über die Fragen und den Inhalt für unser Leben aus. Andere liefen den Weg betend, so dass man sich nicht getraute, sie anzusprechen. Man spürte, wie sehr sie sich mit dem Inhalt beschäftigten, um der Dimension der Kar- und Ostertage für das eigene Leben auf die Spur zu kommen. Dass dies wirklich der Fall war, bestätigt ein Mann: Die Impulse auf dem Osterweg helfen, die Bedeutung dessen, was vor über 2000 Jahren geschah, für heute zu verstehen.“

Und genau das war unser Anliegen: Dass die Botschaft von Ostern noch tiefer in unserem Leben ankommt, Antwort gibt auf unsere Fragen und Sehnsüchte und so unser Leben prägt. Mit diesem Weg ist uns so etwas wie ein neues Modell geschenkt worden, wie das heute gelingen kann.

 


Osterweg in Quarten 2024:

 

  • vom 17. März bis 21. April 2024
  • in Spanisch und Deutsch
  • draußen in der schönen Natur rund um das Zentrum Neu-Schönstatt
  • Einladungs-Flyer für Quarten


Aus: Forum – Zeitschrift der Schönstätter Marienschwestern in der Schweiz
Fotos   Sr. Renata-Maria Becchio, Quarten, Schweiz