05.07.2023

Exerzitientag für Lehrerinnen und Lehrer

Schwester Barbara-Maria Kullmann
Schönstatt, Deutschland

„Kraft tanken“

Unter diesem Leitgedanken stand ein Exerzitientag für Lehrerinnen und Lehrer der Schulen Calvarienberg in Bad Neuenahr-Ahrweiler. 78 Lehrpersonen kamen am Morgen des 26. Mai 2023 in Schönstatt an. Die Schulleitung wollte ihnen diesen Tag schenken, als Dank für allen Einsatz. Die Pilgerzentrale Schönstatt war schon vor zweieinhalb Jahren hierfür angefragt worden. Nach den anstrengenden Corona- und Flutjahren konnte dieses Angebot endlich verwirklicht werden.

Um 9.00 Uhr begann der gemeinsame Tag mit einem Stehkaffee im und vorm Pilgerhaus. Nach diesem Ankommen versammelten sich alle in Saal 3 des Pilgerhauses zu einer Hinführung in den Tag.

Kraft tanken in Schönstatt

Schwester Barbara-Maria Kullmann lud nach der Begrüßung ein, den beiden Geburtstagskindern aus den Lehrerkollegien ein Glückwunschlied zu singen. Ein kräftiger Applaus unterstützte die Gratulation. Neugierig machte die Einladung, an diesem Tag zwischendurch das Urheiligtum, die Gnadenkapelle Schönstatts zu besuchen, um sich dort eine Überraschung abzuholen, eine Stärkung für Leib und Seele. Diese Überraschung, so konnte man später entdecken, war ein Wort von Pater Josef Kentenich mit einem Stückchen Schokolade.

Nach der Begrüßung stimmte eine gestaltete Meditation über die Gottesbegegnung des Propheten Elias auf dem Berg Horeb dazu ein, sich an diesem Tag auf einen inneren Weg mit verschiedenen „Wetterlagen“ einzulassen – innere Prozesse, die vorausgehen können, wenn man zu sich und zu Gott finden möchte. Unterschiedliche Alternativ-Angebote folgten.

In den Tagen zuvor hatte schon die Möglichkeit bestanden, sich im Voraus in ein Angebot einzuwählen. Doch es blieb Freiheit, zu wechseln oder auch eine Auszeit zu nehmen, wenn das gerade anstehen sollte, wie die Tagungsleitung betonte. So gab es einige Um-Orientierungen im Laufe des Tages, aber alle Alternativ-Angebote fanden statt – mit 10 Teilnehmenden mehr als geplant, oder nur noch in einer Kleingruppe, dafür umso intensiver.

Attraktive Alternativ-Angebote

Da gab es das Angebot von Pater Lothar Herter: „Die Seele geht zu Fuß“ – Wandern mit Impulsen zum Thema „Kraft tanken“. Über 30 Wanderfreudige machten sich auf den Weg. Eine Lehrerin erzählte hinterher begeistert: „Ich kenne ja Paulus sehr gut, ich lese in der Bibel. Aber diese Stelle, die Pater Herter an einer Stelle brachte, die war mir noch gar nicht bekannt. Das muss ich nochmal nachlesen.“

„O Stress, lass nach! Rechtzeitig meinen Akku wieder auffüllen“ – in diesem Workshop mit Claudia Brehm konnte man „zuhören, ausprobieren und aktiv werden“.  Mit guten Impulsen und Erkenntnissen kamen die Teilnehmenden aus diesem Angebot, dessen Raum-Gestaltung schon im Voraus neugierig gemacht hat.

Alternativ dazu gab es einen Stationenweg zur Entstehung Schönstatts, seiner Pädagogik und Spiritualität unter dem Titel: „Herausforderungen – Türen zum spirituellen Start-up“. Dieser Weg mit Schwester Barbara-Maria Kullmann endete im Urheiligtum und einer kleinen Hinführung zum Gebet.

Schwester M. Natalie Stewart lud ein in die Schwemmholz-Werkstatt unter dem Thema: „Da kommt was zum Leuchten! Aus dem scheinbar Wertlosen etwas Kostbares entstehen lassen“ – Kraft schöpfen und eigene Fragen verarbeiten in der Schwemmholz-Werkstatt.  Der große Saal in der Sonnenau reichte gerade aus für alle, die an diesem Angebot  teilnehmen wollten. Ein großer Fluss, durch Tücher gelegt, an dessen Rand Schwemmholz lag, visualisierte den geistlichen Impuls zu Beginn dieses Angebotes. Alle Teilnehmenden fanden dann in dieser Bodengestaltung ein für sie passendes Stück Schwemmholz, das sie zu einem kleinen Kunstwerk bearbeiteten.

Beim Mittagessen um 11.45 Uhr im Pilgerhaus wurden rege die Erfahrungen von diesem Morgen ausgetauscht.

Auch am Nachmittag gab es Alternativ-Angebote in der Zeit von 12.45 bis 14.00 Uhr. Zum Teil wurden hierfür Fahrgemeinschaften nach Berg Schönstatt gebildet.

Dort gab Schwester M. Natalie Stewart unter dem Titel „Kraftquelle Stille – eine Zeit der persönlichen Auswertung“ einen Einstiegsimpuls und eine Hinführung in die Übung der Stille.

Schwester Gisela-Maria Mues lud ins Pater-Kentenich-Haus ein zu Impuls und Austausch zum Thema „Kraft tanken – das Mee(h)r des Tages ausschöpfen“. Als Echo auf dieses Angebot kam: „Schwester, Sie haben genau meine Situation getroffen … Die Beispiele waren so treffend.“

Viele wählten in der Mittagszeit das Angebot „Kraft tanken – in Balance bleiben“, einen Bewegungs-Parcours mit Impulsen und Stationen im Tal Schönstatt und in der Pilger-Arena. Hierzu gehörten beispielsweise Balancier-Balken und Trampolin, oder eine Übung, sich mit geschlossenen Augen führen zu lassen und diese Erfahrung zu reflektieren.

Gebet mit Begeisterung und Freude

Die Teilnehmenden des Angebots „Meine Seele singt – Kraft tanken in spirituellen Liedern“ gestalteten das Abschlussgebet in der Pilgerkirche mit hinreißenden Liedern und Begleitung auf dem E-Piano.

In dieser Gebetszeit konnten unter anderem die Kunstwerke aus der Schwemmholzwerkstatt bewundert werden. Nach einer Meditation von Schwester M. Natalie stellten zwei Frauen spontan ihr am Morgen entstandenes Kunstwerk vor. Auf vier Plakaten vom Bewegungs-Parcours waren Stichworte notiert zu den Gedanken:

Das gibt mir Kraft – das nimmt mir Kraft – dafür wünsche ich mir Kraft – da gebe ich anderen Kraft.

Dies alles wurde im Gebet vor Gott getragen. Begeisterung und Freude bestimmten die Atmosphäre in der Pilgerkirche. Mit einem Dank an alle Verantwortlichen dieses Tages endete die Gebetszeit.

Zum Abschluss gab es noch die Möglichkeit zu einer Tasse Kaffee und Kuchen im Pilgerhaus. Am Ende dieses Exerzitientages sagte jemand ehrlich:

„Ich habe mir gedacht: Muss dieser Tag denn jetzt sein, gerade zu Beginn der Pfingstferien. Aber es war so gut! Ich konnte richtig runterkommen.“

– Jemand anderes sagte: „Danke, dass es so locker war.“„Es war wirklich alles gut.“ – Kraft tanken – ein Leitgedanke und eine Erfahrung, die an diesem Tag gemacht werden konnte.

„Mögen die guten Erfahrungen von heute lange in Ihnen nachklingen.“

Mit diesem Wunsch und der Einladung „Kommen Sie gerne wieder“ machten sich die Fahrgemeinschaften wieder auf den Weg.