04.04.2022

Jetzt ist die beste Zeit …

Schw. Julia-Maria Waschneck, Borken

… für 91 neue Kinder-Bäume!

 

Diejenigen, die schon einmal die Schönstatt-Au in Borken besucht haben, kennen die altehrwürdige Birken-Allee, in der seit über 50 Jahren schöne Birkenbäume den Weg zum Provinzhaus der Schönstätter Marienschwestern säumen und die Gäste des Schönstattzentrums hineinnehmen in die besondere Atmosphäre dieses Ortes.

Leider waren diese alten Bäume nicht mehr sicher und mussten aufgrund erheblicher Bruch- und Sturzgefahr vor einigen Wochen gefällt werden. Was traurig anmutet, wandelte sich durch eine besondere Initiative in die hoffnungsvolle Pflanzung von 91 neuen Sommer-Linden.

„Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes, 43,19)

Die Stadt Borken kam auf die Schönstätter Marienschwestern zu mit der Idee, aus der ehemaligen Birkenallee eine Kinderbaum-Allee zu gestalten. Es ist eine bereits im Stadtgebiet von Borken an mehreren Orten umgesetzte Aktion, bei der Eltern oder Familienangehörige eine Baumpatenschaft übernehmen können. Neben dem symbolisch mitfinanzierten Baum wird dabei das Namensschild des Kindes mit Geburtsdatum angebracht. So sollten auch vor der Schönstatt-Au solche Kinder-Bäume gepflanzt werden.

Durch den Bauhof der Stadt Borken wurde unser Garten für unsere neue Allee durch mühevolle Arbeit bestens vorbereitet. Nach dem Fällen der Birken wurde mit großem Gerät das Wurzelwerk der alten Bäume entfernt. In tagelanger Arbeit wurden die neuen Pflanzbereiche gut vorbereitet.

Mit dem Verteilen bester Muttererde und dem Einhämmern von Haltepfosten (fachmännisch Beistand) erfolgte der Feinschliff. Last but not least folgten die Namensschilder der Baumpaten und lockten bereits erste Spaziergänger zum neugierigen Beobachten dieser Maßnahme.

Einpflanzaktion am Josefsfest

Besonders freuten wir Schönstätter Marienschwestern uns darüber, dass für die Einpflanzaktion der Kinderbäume der Festtag des Heiligen Josefs auserkoren wurde. So erlebten wir am 19. März 2022 bei strahlendem Sonnenschein und bestem Frühlingswetter ein einmaliges Fest vor unserer Haustüre.

Etwa 500 Menschen tummelten sich rund um die Schönstatt-Au, wo die 90 einzupflanzenden Sommer-Linden bereits darauf warteten, in den feinen Mutterboden eingepflanzt zu werden.

Ob mit Bollerwagen, Kinderwagen oder im Fahrradanhänger, das jeweilige Werkzeug brachte jede Familie selbst mit. Große und kleine Spaten und sonstige Gartenwerkzeuge kamen bei Jung und Alt zum Einsatz. Waren es Opa oder Oma, Papas und Mamas, Onkel und Tanten, waren es Babys, die friedlich noch im Kinderwagen schliefen, oder bereits in der Erde krabbelten und mithalfen, waren es Schulkinder oder Teenager, die schon selbst den Spaten in die Hand nahmen: Ab 11 Uhr wurde gemeinsam eingepflanzt!

Die Bürgermeisterin der Stadt Borken, Mechtild Schulze Hessing, ließ es sich nicht nehmen, selbst bei dieser wunderbaren Aktion dabei zu sein und anschließend zu einem Imbiss und zur frohen Begegnung einzuladen.

Überall herrschte Freude und ein schönes Miteinander. Gegenseitig besuchten sich die Baumpaten und knüpften Kontakte. Viele waren dankbar dafür, dass wir Schönstätter Marienschwestern für diese Aktion unser Grundstück zur Verfügung stellen. Sie erzählten, dass sie diesen Weg für ihre Spazierrunde nutzen und nun bei dieser Route auch immer an ihrem Baum vorbeikommen werden. Ob direkt aus der Nachbarschaft oder aus der Innenstadt stammend, schätzen viele die Schönstatt-Au und besuchen auch regelmäßig das Schönstattheiligtum.

Auch das älteste Kind durfte einen Baum einpflanzen

Geboren am 1. Oktober 1926 waren die Schönstätter Marienschwestern sehr glücklich darüber, kurz vor dem 100. Geburtstag der Gemeinschaft selbst auch einen eigenen Baum pflanzen zu dürfen. Unsere Provinzoberin, Schwester Marisa Spickers, griff zum Spaten und sorgte dafür, dass unsere Gemeinschaft sich in der Kinder-Baum-Allee verewigen konnte, denn wir sind schließlich alle „Gotteskinder“.

Sicherlich hatten der Heilige Josef und unser Gründer, Pater Josef Kentenich, die sich beide in Sachen Garten gut auskannten, viel Festtagsfreude an diesem Josefsfest der besonderen Art.

Zeichen der Hoffnung und des Friedens

Wir Schönstätter Marienschwestern sind froh und dankbar über diese Aktion, die für uns auch ein nachhaltiger Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung Gottes ist.

Einzelne Kinder-Bäume wurden von den Familien individuell dekoriert mit selbstgestalteter Friedens-taube oder Friedenszeichen, denn die Pflanzung soll auch ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens sein. Gerade jetzt ist dafür die beste Zeit – so wie es in den 1960er Jahren Martin Luther King ausdrückte: „Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen endet, würde ich heute noch einen Baum pflanzen!“

Wir haben es getan, für eine strahlende Zukunft,
auf die wir als Kinder Gottes mit großer Hoffnung und Zuversicht vertrauen.

Bildnachweis: Schönstätter Marienschwestern, Borken