30.04.2025

Dank der Schönstattfamilie für Papst Franziskus

Schw. Antje-Maria Wunderwald
Deutschland

Gedenkgottesdienst

in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt

In diesen Tagen trauert die Schönstattfamilie mit der ganzen Kirche um Papst Franziskus. Wir bringen am 28. April 2025 auch am Ort Schönstatt unseren Dank in einem gemeinsamen Gedenkgottesdienst zum Ausdruck. Dass dies allen Schönstattgemeinschaften ein Anliegen ist, zeigt sich an der großen Teilnehmerzahl und nicht zuletzt an den zahlreichen Konzelebranten.

Dr. Alexandre Awi Mello, der Vorsitzender des Generalpräsidiums des internationalen Schönstatt-Werkes, steht der Hl. Messe vor. Er konnte am Requiem für Papst Franziskus in Rom teilnehmen und sein Grab besuchen. Nun bestellt er einen geistigen Gruß von ihm.

Dr. Awi Mello dankte, dass heute viele gekommen sind, denn auf diese Weise pflegen wir das Dilexit Ecclesiam P. Kentenichs. Mit P. Dr. Awi Mello am Altar sind Dr. Bernd Biberger, Generaldirektor der Schönstätter Marienschwestern, und P. Felix Geyer, Bewegungsleiter der Schönstattbewegung in Deutschland, sowie P. Angel Strada und P. Federico Piedrabuena aus dem Heimatland von Papst Franziskus.

Dilexit Ecclesiam

Ein sprechendes Symbol der Sendung Schönstatts für die Kirche ist auch die Krone, die einen Ehrenplatz vor dem Altar hat und in den nächsten Wochen unter den Gemeinschaften in Schönstatt wandern wird. Mit dieser Krone wird die Gottesmutter im Heiligtum auf Belmonte am Pfingstmontag zur Regina Matri Ecclesiae gekrönt werden.

Das Messformular vom Ostermontag erinnert sowohl an den Todestag von Papst Franziskus, als auch an seinen hoffnungsfrohen Auferstehungsglauben, den er noch in seiner Osterbotschaft zum Ausdruck brachte. Entsprechend trägt die musikalische Gestaltung von Schw. M. Tabea Platzer und ihrem Chor „Stimmvoll“ österlichen Charakter.

Sprechende Zeichen

Dr. Biberger geht in seiner Ansprache zunächst auf die letzte Botschaft von Papst Franziskus ein, durch die die göttliche Vorsehung gleichsam ihr Siegel auf sein Wirken gesetzt hat. Seine Worte werden zum bleibenden Vermächtnis und zum Auftrag an uns. Dass Papst Franziskus während des Heiligen Jahres heimgerufen worden ist, können wir als weiteres sprechendes Zeichen erkennen.

Blitzlichter aus dem Pontifikat von Papst Franziskus

Dann lädt Dr. Biberger uns ein, mit drei Blitzlichtern auf das Pontifikat des verstorbenen Papstes zu schauen:

Ein erstes Blitzlicht ist der Besuch von Papst Franziskus bei den Flüchtlingen auf Lampedusa. Gleich am Beginn seines Pontifikats setzte Papst Franziskus dieses Ausrufezeichen, um auf die Not der Flüchtlinge weltweit hinzuweisen. Er wurde nie müde, durch Enzykliken oder Ansprachen auf die Armen und Ausgegrenzten hinzuweisen und dazu aufzurufen, sich ihrer Nöte anzunehmen. Deshalb lud er auch 2016 zu einem Außerordentlichen Heiligen Jahr der Barmherzigkeit ein.

Ein weiteres Blitzlicht ist der Segen Urbi et Orbi, den Papst Franziskus während der Corona-Pandemie spendete. Es war ein eindrückliches Bild, wie Papst Franziskus allein zur Altarinsel auf dem Petersplatz schreitet, von dort aus seine Botschaft verkündet und dann die Stadt und den ganzen Erdkreis segnet.

Ein letztes Blitzlicht betrifft den Synodalen Prozess. Damit hat Papst Franziskus einen wesentlichen Impuls für die Weiterentwicklung des Kirchenbildes für die heutige Zeit gegeben. Er möchte, dass die Kirche eine hörende Kirche ist – eine Kirche, die hört auf den Heiligen Geist, und eine Kirche von Gläubigen, die aufeinander hören, um die Führung des Heiligen Geistes zu erkennen. Dieser synodale Prozess, so hat Papst Franziskus deutlich gemacht, soll sich fortsetzen.

Wenn wir als Schönstattfamilie auf das Pontifikat von Papst Franziskus zurückschauen, dann denken wir auch an die Begegnung mit ihm anlässlich der 100-Jahr-Feier Schönstatts, am 25. Oktober 2014. Dabei äußerte er sich zu Fragen zu den fünf Themen Familie, Pädagogik, Jugend, neue Gesellschaftsordnung und Kirche und betonte u. a., dass Kultur der Begegnung Bündniskultur ist. Am Schluss verriet er, dass ein MTA-Bild auf seinem Nachttisch steht, das er jeden Morgen berührt. Das zeugt von seiner großen Marienliebe, die auch in seinen Ansprachen und Schriften immer wieder durchschien und besonders sichtbar wird sie in seinem Wunsch, seine letzte Ruhestätte in der Kirche Santa Maria Maggiore zu finden.

Unser Dank für das Wirken von Papst Franziskus mündet in die Eucharistiefeier ein, und wir vertrauen seine Person im Gebet auf die Fürsprache der Gottesmutter dem Dreifaltigen Gott an.

Marianisches Charisma für die Kirche

Vor dem Schlusssegen greift P. Awi Mello noch einmal die berührende Marienliebe von Papst Franziskus auf. Er lädt die Anwesenden ein, die Kleine Weihe zu beten und die Bitte einzuschließen, dass auch der künftige Papst marianisch sein wird und wir unser marianisches Charisma in die Kirche einbringen dürfen.