19.03.2024

INSIEME – GEMEINSAM

Sr. M. Thereslitha Wehrle
Deutschland

Schönstatt für eine synodale Kirche

Dies ist das Kernerlebnis unserer

Pilgergruppe aus der Diözese Rottenburg-Stuttgart,

die sich vom 14. bis 19. Februar 2024 in unserem internationalen Schönstattzentrum auf Belmonte, Rom, getroffen hat.

In unserem vorbereitenden Rom-Team – bestehend aus Mitgliedern verschiedener Schönstattgemeinschaften der Diözese – Priester, Familien, Frauenbund, Jugend und ich als Marienschwester – brennt das Feuer, die Sendung Pater Kentenichs für die Kirche von heute selbst immer mehr zu verstehen und besonders von unseren römischen Heiligtümern aus in die aktuelle Kirche zu tragen.

In der Vorbereitung waren wir uns schnell darin einig, das Anliegen von Papst Franziskus aufzugreifen, dass sich alle Gläubigen am Prozess der Weltsynode beteiligen sollen. Die Tagung sollte uns helfen, synodale Kirche zu verstehen und einzuüben. In Rom gab es dazu zunächst eine Annäherung im Austausch über unsere Erwartungen und Befürchtungen im Blick auf die aktuellen Entwicklungen in der Kirche. Obwohl wir eine sehr bunte Gruppe aller Altersstufen und verschiedener Schönstattzugehörigkeiten waren, fanden wir schnell zu einem sehr ehrlichen, offenen und wertschätzenden Austausch, bei dem wir uns gegenseitig halfen, das Hören einzuüben.

Dazu haben die Morgenimpulse im Matri-Ecclesiae-Heiligtum, die täglichen Gottesdienste mit der intensiven Bitte um den Heiligen Geist und auch das unkomplizierte Zusammensein mit intensivem Austausch zwischen dem offiziellen Programm beigetragen.

Wir beschäftigten uns zunächst geschichtlich und inhaltlich mit dem Thema Synodalität. Der Hl. Vater nennt es „einen gemeinsamen Weg unter der Führung des Heiligen Geistes“ (Schreiben von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland, 29. Juni 2019). Unser Vater und Gründer hat dieses Anliegen eines neuen Kirchenbildes vom Zweiten Vatikanischen Konzil aufgegriffen und den Begriff Volk Gottes erweitert zum Bild der Familie Gottes. Er selbst hat am 22. Dezember 1965 Papst Paul VI. versprochen, mit der Schönstattfamilie mitzuhelfen, dass die Kirche ihre nachkonziliare Sendung erfüllen kann.

Wir tragen das Versprechen mit

Dieses Versprechen hat uns als Pilgergruppe sehr motiviert, nach konkreten Umsetzungen zu suchen. Wie können wir in unserem konkreten Umfeld synodale Kirche leben als Hören auf den Heiligen Geist im Miteinander, in der Wertschätzung der vielfältigen Gaben und Charismen der Einzelnen, in der Übernahme von Verantwortung in der Kirchengemeinde und in meinem Umfeld?

Dazu angeregt haben uns die Begegnungen in der Pfarrei Santa Rita in der Nachbarschaft von Belmonte, die gerade dabei ist, ein sehr aktives Miteinander aller in der Pfarrei und mit den ansässigen Gruppierungen aufzubauen als ihr Mitgehen mit dem synodalen Prozess der Weltkirche.

Besuch bei Radio Vatikan

Einen Blick hinter die Kulissen des Vatikans schenkte uns die Begegnung mit Gudrun Sailer in den Räumen von Radio Vatikan. Sie schilderte uns ihre spannende journalistische Arbeit im Dienst eines oft spontanen Papstes. Wir erfuhren dort auch, dass der Hl. Vater immer mehr Frauen in hohe kirchliche Führungspositionen beruft und sich doch – ohne viel Aufsehen – sehr viel in den kirchlichen Strukturen bewegt. Die Weltsynode ist ein wichtiges Ereignis neuester Kirchengeschichte, hinter das es kein Zurück mehr geben wird.

beim Cor-Ecclesiae-Heiligtum

Auch die Begegnung mit den Marienschwestern beim Cor-Ecclesiae-Heiligtum am Sonntagvormittag gab uns wertvolle Impulse. Sr. M. Clades und Sr. M. Julie erzählten uns beim Frühstück von ihren Bemühungen, in Italien die Schönstattbewegung als Herz der Kirche zu bauen.

Hier in Rom und Italien gibt es viele Bewegungen und Gemeinschaften, viel Inspiration von Seiten des Papstes und kirchlicher Gemeinschaften, da ist Schönstatt eine kleine Gemeinschaft unter vielen und bisher gibt es keine italienischen Schönstattpatres oder Marienschwestern, aber es gibt aktive Gruppen von Familien, Frauen und Jugendlichen und viele Pilgerheiligtumskreise.

Schönstatt aufzubauen geht nur INSIEME, GEMEINSAM! Dieses Wort der römischen Schwestern zündete in der Pilgergruppe, das wollen wir mitnehmen in unseren Alltag:

Nur gemeinsam – miteinander

und mit dem Heiligen Geist

können wir die Kirche erneuern!