27.12.2022

Kinder entdecken Schönstatt

Schw. Mariette Bruns
Deutschland, Schönstatt

Kinderherzen sind offen
und heißhungrig

Die Pilgerzentrale in Schönstatt bietet eigene Treffen für Kinder und Kommunionkinder an. Um eine glaubensstarke Persönlichkeit zu werden, brauchen Kinder eine Grundlage, die ihr Glaubensleben wachsen lässt und Halt gibt.

Den Schatz des Glaubens heben und damit die Kraftquelle für das Leben finden – das ist eine wichtige Aufgabe, gerade für unsere oft gottferne Zeit. Kinderherzen sind offen und heißhungrig, und das ist gut so!

Erstkommunion-Kindergruppen erleben Schönstatt

Fünf Busse mit erwartungsvollen Kindern und Katecheten aus einer Diasporagemeinde der Diözese Köln machten sich in zwei Gruppen auf den Weg nach Schönstatt. Dort war der gute Hirte ein beliebtes Bild, das das ganze Programm durchzog.

Mitten in einer glaubensfernen Welt den Glauben leben lernen, Beten lernen, Jesus begegnen, ihm erzählen, was gerade bewegt. Die Freundschaft mit ihm vertiefen, denn er kennt jeden mit Namen: Mich persönlich! Diese Erkenntnis ist eines der Ziele bei diesen Veranstaltungen.

Nicht verwunderlich, wenn die Kinder auf dem kompletten Rückweg vom Berg ins Tal das Lied vom „Guten Hirten“ schmettern oder wenn ihnen ganz wichtig war, dass das Marienbild, das sie für sich persönlich basteln durften, zu Hause einen Ehrenplatz bekommen sollte: Ihre Erinnerung an die Erlebnisse im Heiligtum.

Berührend ist, wie ernst Kinder innerlich mitgehen bei allem, was für sie neu ist.

Der Kinderkreuzweg zunächst in Bildern, dann mit anschaulichem Material wie Dornenkrone, Schweißtuch der Veronika, große Nägel und ein riesiger Hammer. Alles zum Anfassen und zum Staunen.

Bei der Nachtwanderung marschierte die Truppe vorbei an den Kreuzwegstationen im Gelände und sofort lief das Kopfkino in den Kleinen weiter: Eine regelrechte Diskussion unter ihnen: Warum Jesus hat sterben müssen. Und sie wissen die Erklärung – die Antwort, die er selbst den Emmausjüngern damals gegeben hatte: „Musste Jesus nicht sterben, damit er und wir in den Himmel kommen können?“

Vorbereitung zur Erstbeichte

In mehreren Bussen aus verschiedenen Gemeinden kamen Kinder zur Erstbeichte – inklusive der Vertiefung ihrer Vorbereitung natürlich. Ihre letzte ganz persönliche Vorbereitung erfolgte an einem selbstgewählten Lieblingsplätzchen in der Kirche. Sie nahmen es wörtlich und ehe das Katechese-Team sich versah, waren die Kinder im ganzen Kirchenraum verteilt: Eines nutzte die Kniebank als Schreibtisch für seine Notizen (Beichtzettel), zwei Freundinnen schrieben fast liegend an den Altarstufen und waren ganz vertieft. Ein Junge wählte sich seinen Platz direkt unter dem Tabernakel – der schönste Platz eigentlich.

Nach der Beichte – und nach der Danksagung, die auch das Läuten des kleinen Modell-Heiligtums beinhaltet – gab es ein frohes und sichtlich erleichtertes Fahnenschwenken.

Beim Abendgebet wanderte eine Kerze von Hand zu Hand. Jedes Kind durfte einen Dank aussprechen – manchen Kindern war ein Dank zu wenig. Sie erbettelten erwartungsvoll eine zweite Runde, weil ihnen so viel einfiel.

 EIN Dank ist zu wenig – Kinder-Echos

M.: „Mein großer Bruder hat erzählt, dass wir mit Gitarrenliedern geweckt werden. Stimmt das?“ – Ja! Und auch ein Gute-Nacht-Lied zum Einschlafen.

E. zum Koch in unserem Haus Sonnenau, der als Abendbeilage Pfannkuchen mit Kirschkompott oder Nutella serviert: „Bist Du ein 5-Sterne-Koch?“ – „Nein, aber ich koche gerne.“ – „Für mich bist Du ein 5-Sterne-Koch!“

K.: „Das waren die besten zwei Tage meines Lebens! Hier ist es so schön!“

S.: „Ich will am liebsten immer hierbleiben. Schade, dass es schon vorbei ist!“ 

X. offenbart, dass ihre Cousine, die jetzt auch dabei ist, nicht katholisch ist, aber die Tage hier freiwillig mitmacht: „Zusätzlich zu meinem Konfirmationsunterricht, weil ich gehört habe, dass es hier so toll ist!“

 A.: „Gibt es in Italien auch so ein Heiligtum?“

Die gleiche Frage stellten Kinder, deren Familien aus Polen, Kroatien, Frankreich, Tschechien, Vietnam … stammten. Allgemeines Staunen, als sie erfuhren: Es gibt dieses Kapellchen in 80 Ländern. Und wo es noch kein steinernes gibt, gibt es das sogenannte „Pilgerheiligtum“ aus Holz, welches von Familie zu Familie wandert – in klein für die private Gebetsecke zu Hause.

Eine Mutter: „Ich wünsche mir für meine Kinder mehr von solchen Veranstaltungen.“

Und die gibt es: Rosenkranzknüpfen und ihn kindgemäß beten lernen, Kinderkreuzweg, Palmstockbasteln für Palmsonntag, … Und im Sommer dürfen sie sich freuen auf Kinderbibeltage.

Aktuelle Angebote der Pilgerzentrale für das Jahr 2023 sind auf der Homepage zu finden: www.schoenstatt-info.com