12.12.2022

Eine Alternative startet durch

Schwester M. Doriett Möllenkamp
Deutschland

Dank Corona: ein

Online-Kurs „Liebesbündnis“

 

Wenn ich in diesen Wochen auf den Anfang der Online-Kurse „Liebesbündnis“ schaue, dann kann ich nur sagen: Dank Corona haben wir uns auf diesen Weg gemacht! – so mein Resümee nach inzwischen acht Kursangeboten. Für das Jahr 2020 hatten wir uns als Team in der Pilgerzentrale vorgenommen, das Liebesbündnis vielen Menschen bekannt zu machen. Doch durch die Corona-Zeit war es nicht mehr möglich, dass Pilgergruppen zum Wallfahrtsort Schönstatt kamen. So entstand die Alternative „Online-Kurs Liebesbündnis“.

Mittlerweile hat sich der Kurs zum gemeinsamen Angebot der Pilgerzentrale und des Projekts Pilgerheiligtum entwickelt. Im Herbst fand wieder ein Kurs mit drei Abenden statt.

Wer alles teilnimmt

Für mich gibt es im Vorfeld immer spannende Fragen: Wer meldet sich an? Kennen die Leute Schönstatt? Was genau möchten die einzelnen wissen? Rückblickend lässt sich feststellen: Bei den Kursen kommen die Teilnehmenden aus allen Altersstufen und aus den verschiedensten Orten. Manchmal sogar über Länder hinweg: So gibt es z. B. immer wieder auch Anmeldungen aus der Schweiz. Aber auch aus der nächsten Nähe, aus Vallendar melden sich Personen an. Es sind zum Teil bereits geprägte Schönstätter bis hin zu interessierten Wallfahrern. So nahm Frau M. aus dem Institut der Schönstattfamilien an einem Kurs teil, um auch in den Pilgerkreisen, für die sie Begleitperson ist, das Thema weitergeben zu können. Sie suchte konkret Anregungen für die Vermittlung des Liebesbündnisses. Eine Frau aus Vallendar fand den Flyer in der Pilgerkirche. Sie ist vor einigen Jahren im Ort zugezogen und entdeckt immer mehr von der Spiritualität Schönstatts.

Ziel des Kurses

Interesse für das Liebesbündnis wecken, das ist das Ziel des Kurses. Die drei Abende sind gestaltet mit den Themen:

– Wie alles begann … der Bündnisschluss am 18.10.1914
– Liebesbündnis – Weg und Hoffnung für alle! Und für mich?
– Mit Maria meinen Glauben leben

Oft ergibt sich nach einem Impuls ein wertvoller Austausch. „Für mich war besonders der Gedanke, dass das Liebesbündnis eine Erneuerung des Taufbündnisses ist, neu. Ich bin oft in der Schönstatt-Kapelle und durfte mehr über die Wallfahrtsgnaden aufnehmen.“ So das Echo einer Teilnehmerin.

Bilanz des Liebesbündnisses

Ob und wie die Einzelnen nun ihr Liebesbündnis schließen, ist der Führung Gottes überlassen. Wir laden die Teilnehmenden ein, zu einem der Schönstatt-Heiligtümer in den Diözesen oder nach Schönstatt an den Ursprungsort der Schönstatt-Bewegung zu kommen. So ist z. B. der Schönstatt-Tag am 18. Oktober ein passendes Datum. An diesem Tag hat im Jahr 2020 eine Familie mit zwei jugendlichen Töchtern ihr Liebesbündnis geschlossen. Ein bleibendes Geschenk, wie die Eltern heute bilanzieren:

„Die Vorbereitung auf das Liebesbündnis und die Begegnungen bei dem Bündnisschluss wirken immer noch nach und lassen mich freudig auf die Gottesmutter schauen. Im Vertrauen auch in schwierigen Zeiten kann ich sagen MPHC [1].“ (Herr I.)

„Ich habe das Gefühl, seit dem Liebesbündnis noch mehr geführt zu werden, hin zu meiner Berufung. Außerdem fällt es mir leichter, Schwierigkeiten auszuhalten, weil mir bewusster geworden ist, dass ich nicht allein bin. SIE ist bei mir!“ (Frau I.)

Ich bin gespannt, was noch kommen wird!

Eine Ärztin machte aus ihrem Liebesbündnistag etwas ganz Besonderes: Sie lud fast 50 Personen dazu ein. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Abendessen, bei dem die Einzelnen laut erzählten, wie sie zu Schönstatt gefunden und wann sie ihr Liebesbündnis geschlossen haben. Sie selbst bekennt: „Wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke, bin ich erstaunt, wie ich die drei Gnaden des Heiligtums / der Gottesmutter erleben darf: Schon vorher fühlte ich mich im Urheiligtum ‚beheimatet‘, habe die Anbetung schon sehr geschätzt. Seitdem erfahre ich zunehmend eine ‚Wandlung‘ und ‚Sendung‘ zum ‚Aktivsein‘ z. B. in der Mitgestaltung von Anbetungsstunden oder im Abenddienst am Urheiligtum (u.a. mit Vorsingen: Das hätte ich mir nie vorstellen können …). Ich bin gespannt, was noch kommen wird!“

Interesse für diesen Online-Kurs kam auch von unseren Mitschwestern aus dem Ausland. So sind die Texte bereits auf Slowenisch und Vietnamesisch übersetzt.

[1] Abkürzung für: „Mater perfectam habebit curam“ (Die Mutter wird vollkommen sorgen.)