10.11.2022

Ein Traum wird Wirklichkeit

Sr. M. Emiliana Buława
Polen

Die Mädchen, die zu unserem Schönstatt-Zentrum in Otwock kommen, hatten seit vielen Jahren einen Traum: einen Ort zu haben, den sie nicht nur für Schulungen, sondern auch für ihre Treffen und Feiern nutzen konnten. Wir haben ihre Bedürfnisse verstanden und wollten ihren Wunsch erfüllen.

Im Jahr 2013 begannen wir die Suche nach einem passenden Ort. Es wurden mehrere Versuche gestartet, vorhandene Räume auf unserem Grundstück umzufunktionieren. Endlich suchten wir einen Raum, der bisher noch von niemandem genutzt wurde – und so fanden wir den Dachboden eines Wirtschaftsgebäudes. Bei Modernisierungsarbeiten des Provinz- und des Exerzitienhauses wurden dort schon in zwei Wänden Fenster eingesetzt. Und damit mussten wir die Arbeiten damals abbrechen.

Die jungen Leute hatten seit vielen Jahren Geld für dieses Projekt gesammelt. Eine Generation ist inzwischen verheiratet. Mehrere von ihnen haben Kinder und sind schon im Familienbund. Die nächste Generation engagierte sich noch mehr, und so ging die Arbeit nach 2016 weiter: Die Mädchen bastelten Erinnerungskarten, fertigten Rosenkränze an, backten Waffeln bei verschiedenen Gelegenheiten – und spendeten den Erlös für diesen Zweck.

Wir waren uns bewusst, dass die Summe, die sie gesammelt hatten, nicht ausreichte, aber wir begannen, konkrete Schritte zu unternehmen, um das Ziel zu erreichen. Die Gottesmutter hat uns dankenswerter Weise viele hilfreiche Menschen geschickt, dass wir mit der Arbeit beginnen konnten. Es wurde ein Projektplan für den Ausbau des Dachgeschosses erstellt, dass wir die Umnutzung des Gebäudes in Angriff nehmen konnten.

Bevor die Bauarbeiten begannen, vertrauten wir alles dem heiligen Josef an. Der Heilige Vater Franziskus hat genau dieses Jahr 2021 zum Jahr des Heiligen Josef ausgerufen. Am 19. März 2021 trafen sich auf dem Dachboden die Verantwortlichen der Schönstatt-Mädchen-Jugend in der Diözese Warschau-Praga und die Jugendschwester. Sie stellten ein Bild des heiligen Josef auf und sprachen ein selbst formuliertes Gebet, um dem heiligen Josef das Projekt anzuvertrauen. Der heilige Josef zeigte nun fast an jeden 19. der folgenden Monate, dass er die Leitung des Baues übernommen hatte. Jeweils zum 19. kamen Antworten von den Behörden, Informationen über die Finanzierung des Projekts oder Wohltäter, die zur Ausstattung dieser Räume beigetragen haben.

All dies erforderte natürlich Zeit und Geduld, aber schließlich wurde der Raum am 8. Juli 2022 durch Bischof Jacek Grzybowski, den Weihbischof der Diözese Warschau-Praga, eingeweiht. Das Datum kam dem Bischof gelegen, und für uns war es ein Zeichen des Segens unseres Vaters und Gründers – an seinem Priesterweihetag.

Von nun an konnten die Mädchengruppen offiziell ihren neuen Raum in Besitz nehmen, der nur für sie bestimmt war. Sie hatten zu dieser Zeit gerade eine nationale Tagung in Otwock. Am Vorabend der Einweihung luden die Mädchen zunächst die Gottesmutter in ihrem Raum ein: Sie begleiteten ihr gekrönte MTA-Bild zum Heiligtum und erneuerten in ihrem neuen Raum ihr Ideal der lebendigen Krone.

Bei der Einweihung sagte eines der Mädchen, es sei kaum zu glauben, was vor unseren Augen geschieht:

Bis jetzt war es ein großer Traum, jetzt ist er Wirklichkeit geworden.

Die Mädchen können sich nicht nur zu Schulungen treffen, sondern es ist ein Raum der Begegnung und des Lebens entstanden. Hier können sie sich austauschen, Namenstage, Geburtstage usw. feiern. Und sie nutzen diesen Raum mit Freude.