24.06.2022

Ein „richtiges“ Fronleichnamsfest

Schw. Petra-Maria Huber

Endlich wieder ein „richtiges“ Fronleichnamsfest

auf Berg Schönstatt!

„Christus, du unsere Mitte“

So lautet das Motto des Fronleichnamsfestes am 19. Juni 2022. Zwei Jahre konnte das Fest, bedingt durch die Corona-Pandemie, nicht in der gewohnten Weise gefeiert werden. Jetzt endlich ist es wieder soweit.

Lange schon wird geplant und organisiert, zahlreiche Helfer sind beteiligt, viele Pilger haben sich im Voraus angemeldet. Der Vortag mit seinen Vorbereitungen lässt die Vorfreude auf das Fest steigen: Blumenteppiche werden gelegt, Fahnen gehisst, Altäre aufgestellt und vieles mehr. Schauen wir ein wenig zu:

Sicherheit in einer Umbruchszeit

Am Sonntagmorgen ist wunderbares Wetter, jedoch ohne die starke Hitze des Vortages, als zahlreiche Pilger von nah und fern zum Gottesdienst in die Anbetungskirche strömen.

„Wir leben in einer bewegten Zeit, die viele von uns innerlich in Unruhe versetzt“, so beginnt Dr. Bernd Biberger, der Hauptzelebrant, seine Predigt und greift damit das Lebensgefühl vieler Zuhörer auf. Schon vor Jahrzehnten hatte Pater Josef Kentenich darauf hingewiesen, dass eine alte Welt zusammenbricht und eine neue entstehen will. In diesen Erschütterungen und Ungewissheiten in der Kirche und in der Gesellschaft fragen wir uns, was uns Halt und Orientierung geben kann, was die Mitte der neuen Welt sein könnte. Das Fronleichnamsfest gibt uns darauf eine Antwort. Durch die Prozession erinnern wir die Menschen daran, dass Christus der König dieser Welt ist. Er will die Mitte unseres persönlichen Lebens sein, er will die Mitte der Kirche sein, er will die Mitte unserer Gesellschaft sein.

Prozession über Berg Schönstatt

Nach der heiligen Messe wird Christus in der Monstranz über Berg Schönstatt getragen. Die musikalische Gestaltung hat das Vokalensemble der Schönstätter Marienschwestern und der Musikverein Niederwerth 1922. Zahlreiche Priester und der Altardienst begleiten in nächster Nähe das Allerheiligste. Die Kinder tragen ein Bild der Pilgernden Gottesmutter. Zahlreiche Landesfahnen symbolisieren die internationale Gemeinschaft der Anwesenden, aber auch die Weltweite der Kirche und die Internationalität Schönstatts.

Aktuelle Bitten

In den Fürbitten beim ersten Altar wird für die Familien gebetet, gerade auch im Blick auf das 10. Internationale Weltfamilientreffen in Rom vom 22. bis 26. Juni 2022.
Beim zweiten Altar rückt das Projekt Pilgerheiligtum in den Vordergrund. Seit 25 Jahren besucht die Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt mit ihrem Kind auch zahlreiche Menschen in Deutschland.
Auf dem Weg zum dritten Altar wird ein Internationales Gebet gesprochen. In verschiedenen Sprachen wird das „Ave Maria“ gebetet und mit Worten von Papst Franziskus eindringlich die Sehnsucht um Frieden in der Welt zum Ausdruck gebracht. Bei der dritten Station tragen Kinder die Fürbitten vor und streuen Blumen für Jesus Christus in der Monstranz.
Auf dem Weg zum vierten Altar bei der Anbetungskirche läuten feierlich die Kirchenglocken.

Buntes Programm am Nachmittag

Viele Möglichkeiten gibt es anschließend, den Tag zu verbringen: Ob mit dem Betrachten der Blumenteppiche auf dem Berg oder mit stiller Anbetung in der Kirche; mit Meditation, Beichtgelegenheit, einer Führung oder einem Filmangebot im Pater-Kentenich-Haus. Auch das leibliche Wohl darf nicht fehlen: Im Pilgerhaus im Tal Schönstatt sowie im Café Plus auf Berg Schönstatt sind die Besucher herzlich willkommen. Sehr viele frohe Menschen sind an diesem Tag zu sehen.

Und noch einige Echos:

Ein Ehepaar berichtet: Eigentlich wollten wir gar nicht kommen, denn das Wetter bei uns war so stürmisch. Wir dachten, da hat der Wind auch auf Berg Schönstatt alles weggefegt, es lohnt sich nicht, dorthin zu fahren. Doch dann haben Bekannte uns ein Foto geschickt von einem Blumenteppich. Das war so schön, dass wir uns gleich auf den Weg gemacht haben.

Eine junge Frau berichtet: Ich bin so froh, nach vier Jahren endlich mal wieder in Schönstatt zu sein. Es ist so schön hier und gerade jetzt an Fronleichnam. Und in unserer Busgruppe haben wir eine so schöne Gemeinschaft.

Ein kleiner Junge stand weinend bei den Stufen der Anbetungskirche, als die Feier zu Ende war: „Papa, Papa …” Endlich war der Papa zu sehen und kam zu dem Kleinen: „Papa, ich will hier nicht weg!”

Einige kleine Bildimpression zum Nacherleben:

Wer die Gebete noch einmal beten möchte, findet hier die Fürbitten und die Texte und Lieder zum Download:

Fotos: Schw. Maritta Zell; Video: Schw. Francine-Marie Cooper