Schwester Mary Hastings
wurde am 28. Dezember 1932 in Kapstadt geboren, im Schatten des berühmten südafrikanischen Wahrzeichens, dem Tafelberg. Als junges Mädchen schloss sie sich der Pfadfinderinnen-Bewegung an, was ihre Liebe zur Natur und zu Aktivitäten im Freien prägte.
Nach ihrem Schulabschluss arbeitete Sr. Mary für die nationale katholische Zeitung und später für die katholische Buchhandlung. Sie wurde für ihre Geschäfts- und Verwaltungskompetenz sowie für ihre Marketingfähigkeiten hoch gelobt.
Als Teenager hatte Sr. Mary das Privileg, einem Vortrag unseres Gründers, Pater Kentenich, während seines Besuchs in Südafrika im Jahr 1948 beizuwohnen. Ein Satz berührte sie tief:
„Ich kam aus Dachau heraus, so wie Sie mich jetzt sehen.“
Sie schrieb: „Da ich einen Film über Konzentrationslager gesehen hatte, machten diese Worte einen tiefen Eindruck auf mich und ich habe sie nie vergessen. Das Privileg dieser Begegnung, die schon vor langer Zeit stattfand, bleibt ein unvergessliches Erlebnis.“ Die Begegnung mit dem Gründer machte einen tiefen und bleibenden Eindruck auf sie und beeinflusste ihre Entscheidung, im Januar 1955 bei den Schönstätter Marienschwestern einzutreten.
Sr. Mary war von Natur aus ein kontaktfreudiger Mensch, und ihre Leidenschaft galt dem Apostolat. In den frühen 60er Jahren nahm sie mit Begeisterung das junge Leben in der Schönstatt-Bewegung auf und half mit, die verschiedenen Gliederungen der Bewegung in Südafrika zu gründen und zu strukturieren. Sie kümmerte sich um alle, ermutigte sie und plante Treffen und Schulungstage. Für viele waren „Sr. Mary und die Bewegung in Kapstadt“ ein Synonym.
Sr. Mary und die Bewegung in Kapstadt
Es war ihr wichtig, dass jede Gliederung eine Zeitschrift hatte. Diese waren geistig bereichernd und eine Inspiration für das Leben und das Streben, wobei sie sich auf Texte unseres Gründers stützte. Sie hatte ein natürliches Talent, andere in die Arbeit mit einzubeziehen, und so wurde es „ihre“ Zeitschrift. Sie nutzte auch jede Gelegenheit, um Worte unseres Gründers zu übersetzen, zu drucken und in der gesamten englischsprachigen Schönstattwelt zu verteilen. Die vielen Veröffentlichungen und Zeitschriften bedeuteten eine Menge Arbeit, und zeitweise beschäftigte sie zwei Sekretärinnen, um mit dem Tippen, Vervielfältigen, Drucken und Verteilen fertig zu werden. Sr. Mary war die erste Schwester in unserer Provinz, die eine elektrische Schreibmaschine benutzte, später war sie die erste, die mit einem Computer arbeitete!
Sr. Mary organisierte großartige Kindertage. Die Jungen, von denen einige jetzt Großväter sind, sprechen immer noch von den Fußballspielen, die sie plante. Unvergesslich ist die Erfahrung, die einige mit der Sicherheitspolizei während der Apartheid-Ära machten.
Es war ein Wochenende für jugendliche Jungen – alle Rassen glücklich vereint – was damals verboten war. Die Polizisten kamen auf das Gelände und schrien Sr. Mary an. Unerschrocken schaute sie sie an und erklärte mit lauter Stimme: Ich erziehe starke, feste, freie und priesterliche Charaktere! Sie waren über diese Antwort erstaunt und warnten sie eindringlich davor, wieder solche gemischtrassigen Treffen abzuhalten. Später wurden zwei dieser Jungen Diözesanpriester und einer ist verheirateter Diakon.
Sr. Mary war eine Person von großer Initiative. Sie nutzte jede Gelegenheit, um Einheit und Gemeinschaft zu fördern. Ihr geliebter Tafelberg war offen für alle Rassen, und so organisierte sie 1977 die erste Wallfahrt von Heiligtum zu Heiligtum mit etwa 150 Teilnehmern, die am Heiligtum in Constantia begann und über den Tafelberg zum Heiligtum von Villa-Maria ging. Das ist bis heute ein beliebtes jährliches Ereignis mit vielen Teilnehmern, auch solchen, die nicht zur Schönstattbewegung gehören. Mit ihrem grenzenlosen und leidenschaftlichen apostolischen Tatendrang organisierte Sr. Mary viele nationale und internationale Wallfahrten.
Das jährliche Weihnachtssingen mit einem Krippenspiel geht ebenfalls auf Sr. Marys Initiative zurück. Sie schaffte es, die Kinder, die Jugendlichen und sogar die Erwachsenen in das Spiel einzubeziehen. Manchmal gab es sogar ein „lebendes“ Baby in der Krippe. Dies war immer ein großes Familienereignis und wird bis zum heutigen Tag fortgesetzt. Lichterprozessionen, viele und verschiedene Feiern, alle wurden von Sr. Mary organisiert.
Vertrauenswürdige Freundin für unzählige Menschen
Sr. Mary war wegen ihrer Sorge und ihrem Mitgefühl als treue und vertrauenswürdige Freundin für unzählige Menschen bekannt. Die soziale Stellung eines Menschen war ihr nicht wichtig: Sie erkannte und anerkannte die Würde eines jeden und behandelte ihn entsprechend. Sie machte viele Hausbesuche, um denen zu helfen und sie zu ermutigen, die litten oder in Not und Schwierigkeiten waren. Sie führte sie zur Gottesmutter ins Heiligtum, blieb aber auch mit ihnen in Kontakt.
Obwohl Sr. Mary eine sehr aktive Person war, war sie auch sehr fromm und hatte eine tiefe Liebe zu unserem Gründer und zur Sendung Schönstatts. Alle, die sie kannten, wurden durch ihre totale Selbstlosigkeit, ihre außergewöhnliche Freundlichkeit, Loyalität und Großzügigkeit bereichert, die immer die „eine Meile extra“ ging. Sr. Mary verkörperte eine echte Marienschwester.
Ihr Name, Mary – Maria, war ihre Mission. Ihr Gebet war:
„Mutter Maria, möge dein Leben mein Leben sein!“
– und das war es auch.