11.04.2021

„Frag die Tiere …“ – 01

Schw. M. Monika März

Wie ein HUHN ?!

Haben Sie sich schon einmal Gedanken gemacht über Hühner?

 

Vielleicht haben Sie selbst welche? Wir lieben ihre guten Eier, die wir von ihnen erhalten!

Doch wer hat schon einmal gesehen, wie ein Huhn trinkt?

Es taucht den Schnabel tief ins Wasser. Mit gefülltem Schnabel schnellt der Kopf hoch und das Wasser rinnt die Kehle hinunter.

Pater Kentenich hat das beobachtet – und gibt uns den Tipp: Von den Hühnern können wir lernen, wie unsere Beziehung zu Gott intensiver werden kann. Er sagt dazu:

„Ich darf den Vorschlag wiederholen, dass Sie, wenn Sie in Ihrem Wagen, im Auto sitzen oder sonst eine Tour machen, jeden Tag wenigstens fünf bis zehn Minuten lang versuchen, alles nachzukosten, was der liebe Gott Ihnen gestern und vorgestern geschenkt hat. Das heißt also praktisch, dass Sie sich jeden Tag in die Rolle eines Huhnes versetzen.

Sie wissen ja, wie die Hühner das machen, wenn sie trinken. Als erstes den Kopf einen Augenblick nach unten, dann aber nach oben! Also deswegen: (Wir) sollen alle während des Tages, während unseres ganzen Lebens kleine Hühner werden.“  (Am Montagabend, Bd. 3;  S.  275 und S. 249)

Was heißt das, „Kleine Hühner werden?“

Wenn etwas auf mich zukommt, bei einem Ereignis, einer Überraschung erst mal den Kopf nach oben Richtung Himmel heben und sich fragen: Guter Gott, was soll das jetzt bedeuten?

  • Da kommt etwas Unvorhergesehenes –
  • ich erlebe etwas Wunderschönes –
  • da nervt mich die Kollegin –
  • die Pandemie dauert an –
  • da kommt eine Mail, die mich echt froh macht –

Ich versuche alles, was mich tagsüber positiv oder negativ berührt, mit Gott zu verarbeiten, mit meinem Du, mit dem ich intensiven Kontakt pflege, dem ich gar alles erzählen kann.

Wie ein Huhn reagieren: Da kommt etwas an mich heran – schnell den Kopf nach oben und den guten Gott fragen: Sag mir doch bitte, was das zu bedeuten hat.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Heute – an einem Feiertag – hatte ich das Bedürfnis, schon am Vormittag im Schönstattheiligtum eine Zeit der Anbetung zu übernehmen. Zuvor musste noch einiges erledigt werden, es kam dies und das. Als ich mich auf den Weg machen wollte, fiel mir ein, dass ich etwas vergessen hatte. Der Uhrzeiger rückte immer mehr nach vorn und ich entschied schließlich, meine Anbetung in die Mittagszeit zu legen.

Nach ca. 10 Minuten läutete das Telefon. Eine Mitschwester, der ich gesagt hatte, dass ich heute wieder daheim und gut zu erreichen wäre, war am anderen Ende. Als erstes bedankte sie sich, dass ich sofort am Telefon war! Wenn ich jetzt außer Haus gewesen wäre, hätte sie sich wohl sehr geärgert. Dieses kleine Erlebnis deutete ich als Führung Gottes – ER hatte meine Mitschwester im Blick und sorgte dafür, dass ich zur richtigen Zeit anwesend und erreichbar war!

„Der Kopf muss jetzt da oben hinauf. Ich muss im Lichte des Glaubens fragen: Lieber Gott, was willst du mir denn eigentlich dadurch sagen? Jetzt müssen Sie einmal überlegen, was er ihnen sagen will?“ (ebd. S. 163)

Anregung

Wo – wann – kann ich mir heute ein wenig Zeit nehmen, diese Frage für mich zu beantworten?

ein Echo:

“Ich habe auf die Homepage geschaut: Das ist ja lustig! Ich kann mich erinnern, dass ich als Kind den Hühnern das nachgemacht habe, nachdem man mir gesagt hatte, dass die Hühner dem lieben Gott danken! Aber bei Tisch wurde ich eines Besseren belehrt und musste mit diesen ‚Mätzchen’ aufhören!! Ich fand das schade!!” M. P.