02.07.2020

„Wir müssen die Ärmsten am wärmsten lieben.“ (Schw. M. Emilie Engel)

Schw. Theres-Marie Meyer, Koblenz-Metternich

Die Schönstätter Marienschwestern in Koblenz-Metternich hüten das Grab von Schw. M. Emilie Engel, setzen sich für ihre Seligsprechung ein und tragen ihr geistiges Erbe weiter. Schwester Theres-Marie Meyer berichtet:

„Wir müssen die Ärmsten am wärmsten lieben.“

Dieser Satz von Schw. M. Emilie war für uns Motivation, vor vielen Jahren „Ja“ zu sagen, als die „Tafel Koblenz“ an Haus Providentia die Anfrage richtete, ob wir einen Raum für ihre Arbeit zur Verfügung stellen könnten.

Die „Tafel Koblenz“ sammelt einwandfreie Lebensmittel, die im Handel nicht mehr benötigt werden und vernichtet werden sollen. Ehrenamtliche Helfer geben diese weiter:  an Familien, alleinstehende ältere Menschen, alleinerziehende Mütter oder Väter sowie an Flüchtlinge in der Stadt und Umgebung, die sich in existenziellen Notlagen befinden.

60 ehrenamtliche Helfer des Vereins „Tafel Koblenz e.V.“ sammeln zurzeit pro Jahr ca. 1000 Tonnen Lebensmittel bei Supermärkten, Bäckereien und Lebensmittelproduzenten ein. (Quelle: https://www.tafel-koblenz.info)

Inzwischen sind es mehrere Räume und auch ein Teil unseres Kühlhauses gewesen, die von der „Tafel Koblenz“ genutzt wurden. Die Corona-Krise stellte uns Marienschwestern in Metternich vor die Frage, wie dies in der Zeit der Pandemie gehen könnte.

Wie können die Menschen weiter versorgt werden, die auf die Lebensmittel angewiesen sind?

Es gab ein kurzes Innehalten und dann eine schnelle und flexible Anpassung an die Situation. Während viele Tafeln in Deutschland ihren Dienst vorübergehend einstellen mussten, haben sich kreative Köpfe der „Tafel Koblenz“ etwas einfallen lassen. Es wurden unter wesentlicher Mehrarbeit und unter Beachtung aller Hygienevorschriften täglich ca. 100 Haushaltsportionen gepackt (siehe Foto) und kreativ für die Ärmsten an den Ausgabestellen zum Abholen bereitgestellt. Denn gerade die Ärmsten sind vielfach auch von den Einschränkungen der Pandemie stark betroffen.

Fortsetzung trotz Corona-Krise im Gartengebäude mit Kühlhaus

Die Frage für uns war, wie können wir Marienschwestern diese Arbeit unterstützen, ohne unsere Schwestern zu gefährden? Im Gespräch mit den Tafelverantwortlichen fand sich eine gute Lösung. Wir erlauben der „Tafel Koblenz“ ihre Arbeit im Gartengebäude, in dem es auch ein Kühlhaus gibt, fortzusetzen. Der Tafel ist geholfen und wir bleiben geschützt. So konnten wir erneut nach unseren Möglichkeiten die „Ärmsten am wärmsten“ lieben.

Zu danken ist den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Tafel, die rund 3000 Menschen in Koblenz und Umgebung mit ihrem Dienst versorgen.