Kindertagesstätte „Marabá“ in Londrina/Paraná

von Schwester M. Reginita Schubert

Die Kindertagesstätte „Jardim Marabá”

liegt in der Ostzone von Londrina im Stadtviertel Marabá, einem der ärmsten Viertel der Stadt. Dort werden ca. 130 Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren von morgens 7:00 bis nachmittags 17:00 Uhr betreut. Viele der Eltern sind arbeitslos. Falls sie überhaupt einen Verdienst haben, ist die Mutter für gewöhnlich Hausangestellte mit einem geringen Lohn, der Vater Taglöhner, der den Müll auf der Straße sammelt und für ein ganz geringes Entgelt zum Recycling abgibt. Diese Tatsache führt dazu, die ohnehin schon schwache Familienstruktur immer mehr zu erschüttern. Da es schon für eine durchschnittliche Familie in Brasilien schwer ist, mit dem monatlichen Verdienst auszukommen, dann umso mehr für die Familien im besagten Einzugsgebiet. Nicht selten müssen sie ums Überleben kämpfen und haben, wenn überhaupt, nur das Allernotwendigste. Deswegen nehmen Kriminalität, Drogenhandel und Drogenabhängigkeit zu.

Förderung der Kinder aus den Armutsvierteln

Die Kinder kommen aus drei umliegenden Favelas: „Santa Fé”, „Monte Cristo” und „Jardim Marabá”. Da die Eltern oder der alleinstehende Elternteil darauf angewiesen sind, für das Lebensnotwendige aufzukommen, sind die Kinder meist sich selbst überlassen und werden wenig gefördert. Das hat zur Folge, dass sie beim Schuleintritt nicht die entsprechenden Voraussetzungen mitbringen, um mit den anderen Kindern Schritt zu halten. So verlieren sie schnell die notwendige Motivation für den Schulbesuch und bleiben einfach zu Hause. Selbst wenn es gelingt, den Anforderungen gerecht zu werden, kommen Kinder aus dieser Bevölkerungsschicht selten über das 4. Grundschuljahr hinaus, da sie schon sehr bald für den Lebensunterhalt der Familie mitsorgen müssen.

Durch eine gute Erziehung der Kinder möchten wir einen Beitrag leisten, um die Lebenssituation der Kinder und deren Familien zu verbessern, soweit es uns eben möglich ist.

Ein Sozialprojekt der Schule „Mãe de Deus“

Die Kindertagesstätte ist unserer Schule „Mãe de Deus“ in Londrina als Sozialprojekt angeschlossen. Eine unserer Schwestern ist verantwortlich für Verwaltung und pädagogische Orientierung. Die für die Ausbildung von Grundschullehrerinnen zuständige Schwester steht ihr mit den Schülerinnen, die dort ihr Praktikum leisten, zur Seite. Außerdem haben wir 13 Angestellte, die für die Betreuung der Kinder, die Reinigungsarbeiten und die Küche verantwortlich sind.

Wirtschaftliche Sorgen

Die Tagesstätte, eine einfache Halle von rund 500 m2, ist auf einem Gelände von 1.200 m2 errichtet. Wir übernahmen sie im Jahr 2006 von einer der Stadtverwaltung zugeordneten Verwaltungskommission in einem sehr prekären Zustand. Seither sind immer wieder Reparaturen und Verbesserungen notwendig. Da es jedoch an den notwendigen finanziellen Mitteln fehlt, kann alles nur nach und nach in Angriff genommen werden.

Die Stadtverwaltung gibt zwar eine finanzielle Hilfe für die Ernährung der Kinder, aber für alle weiteren Auslagen, wie z. B. ärztliche Versorgung, Vorbereitung auf den Schuleintritt und Unterstützung der Familien müssen wir selbst aufkommen. Jetzt in der Zeit der Pandemie helfen wir den Familien mit Lebensmittelpaketen.

Dank der Hilfe unserer Wohltäter konnte inzwischen das Dach der Kindertagestätte erneuert werden, denn es drohte einzubrechen.

Aktuell stehen wir vor der großen Herausforderung, Hof und Spielplatz zu renovieren. Der Boden hat so viele Löcher, dass das Spielen dort eine Gefahr für die Kinder bedeutet oder sogar unmöglich ist.

Wir danken allen, die uns dabei helfen, die Kinder hier ein zweites Zuhause erleben zu lassen.


Kennwort: Maraba, Londrina,

Missionszentrale der Schönstätter Marienschwestern
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