03.12.2021

Das Leben für Gott einsetzen

Sr. Gertrud-Maria Erhard

 

Einkleidung von Hemma Strutz aus Österreich

– mit Video-Impressionen der Feier –

 

Sr. M. Hemma mit Jugendlichen aus Österreich (Foto: Richard Sickinger)

Acht junge Frauen aus vier Kontinenten beginnen ihren Weg als Schönstätter Marienschwestern und feiern am 21.11.2021 ihre Einkleidung in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt, Vallendar, Deutschland – Corona bedingt mit nur ca. 300 Gästen live, virtuell nehmen dafür mehrere tausend Menschen teil.

„Ich war sehr beeindruckt von den jungen Frauen, die sich in jungen Jahren entschieden haben, ihr Leben einfach für Gott einzusetzen, für die Kirche, für Schönstatt – eigentlich für uns“, sagt Dr. Martin Rigler aus der Familienzentrale der österreichischen Schönstattbewegung. „Ich denke, wir Schönstätter leben davon, dass sich so junge Leute herschenken, dass sie sich ganz Gott zur Verfügung stellen und auf eine natürliche Familie verzichten. Also, das hat mich schon sehr bewegt, diese jungen Frauen zu sehen.“

Aus Österreich sind knapp 60 Gäste zur Einkleidung angereist, gerade noch haarscharf vor dem Lockdown. Durch die immer strenger werdenden Reisebedingungen in Österreich müssen im letzten Moment 20 Personen zurücktreten; statt 80 bleiben also 60. Doch einmal unterwegs – mit Bus, Zug, Auto und Flugzeug, werden die Unruhen im Vorfeld und Corona bedingten Ängste abgestreift und Vorfreude macht sich breit. Vor allem im Bus entsteht eine super Gemeinschaft: „Ich möchte etwas zu der Busgemeinschaft sagen“, bemerkt Ehepaar R. „Wir haben uns sehr, sehr wohl gefühlt. Es war alles so gut organisiert. Familie Strutz ist so gastfreundlich. Ein großes Dankeschön an Familie Strutz, die uns eingeladen hat.“

Tausende Zuschauer dabei 

Hemma Strutz beim Einzug in die Kirche (Foto: Richard Sickinger)

Die Familie von Hemma Strutz, Freunde und Bekannte, Jugendliche und Familien aus der Bewegung, finden sich bunt gemischt zusammen. Den Jugendlichen gefällt vor allem die Vigilfeier am Vorabend des großen Festes: „Uns hat es auch super gut gefallen, vor allem die Vigilfeier“, sagt Bernadette Lanz in der Feedbackrunde auf der Heimfahrt im Bus. „Es war sehr schön, die Mädels alle mal kennenzulernen, toll zu sehen, wie die sind.  Die Novizinnen passen so zusammen. Sie sind so lebendig, ergreifen die Initiative, toll. Die können sicher voll viel bewirken in der Schönstattbewegung. Da freu ich mich schon darauf und bin gespannt, wie sich die noch weiterentwickeln und wie ihr Weg noch weitergeht.“

Höhepunkt ist dann natürlich die Einkleidungsfeier in der Anbetungskirche auf Berg Schönstatt – wegen Corona nur sehr dünn besetzt. Ebenfalls dünn besetzt ist die Aula der Kirche, in die alles per Video übertragen wird. Virtuell können dafür Tausende Zuschauer dabei sein. „Wir haben es überhaupt nicht bedauert, dass wir nicht in der Kirche, sondern in der Aula die Einkleidungsfeier mitfeiern konnten“, betont Ehepaar Fellhofer. „In der Kirche hätten wir die Schwestern nur von hinten sehen können. So konnten wir sie von vorne sehen. Wir haben die freudigen Gestalten und die strahlenden Gesichter sehen können.“

Strahlende Gesichter

Die strahlenden Gesichter der jungen Frauen, die an diesem Tag im Mittelpunkt stehen, hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck bei den Österreichern. „Man möchte es nicht glauben, aber ich habe während der Einkleidungsfeier ein wenig mit den Tränen gerungen“, sagt Josef Stübler, der mit seiner Frau Andrea die Moderation im Bus hat.

„Es war wirklich so ergreifend. Und die jungen Frauen haben einfach so gestrahlt. Es war eine Freude, da zuzuschauen. Allein deswegen hat sich das Ganze schon gelohnt. Diese Momente, die wir da mitbekommen haben, die waren ganz wertvoll für uns.“

Wachsen lassen

Sr. M. Hemma Strutz mit ihren Eltern (Foto: Otmar Tod)

Unterwegs mit im Bus ist auch der Heimatpfarrer der Novizin, für den Schönstatt bisher kaum bekannt war. Last but not least soll er hier zu Wort kommen. Seinen Glückwunsch an die frisch gebackene Schwester M. Hemma drückt er so aus:

„Ich freue mich zu spüren, dass ein junger Mensch mit Freude seinen Weg geht. Ich hatte ja noch nicht so viel gekannt von Schönstatt. Zwei Dinge haben mich besonders beeindruckt: Das eine ist der neue Mensch – Jesus Christus als der neue Mensch. Und das zweite, was mich schon sehr beeindruckt, das ist ein Erziehungsthema – sein Erziehungsprogramm: Das wachsen lassen und fördern, was in einem steckt. Das wünsche ich für Dich! Herzlichen Dank.“